dad@work Workshop bei IPW
Eltern stehen in einem Spannungsverhältnis. Die Anforderungen von Beruf und Privatleben passen nicht ohne weiteres zusammen. Das ist auch der IPW, der Integrierten Psychiatrie Winterthur bewusst. Sie ermutigt und unterstützt ihre Mitarbeitenden daher aktiv. Verschiedene Angebote, wie z. B. eine eigene Kinderbetreuung, ermöglichen die Realisierung geeigneter Vereinbarkeitslösungen. Im Oktober gab sie Vätern und Müttern die Möglichkeit, ihre Situation zu reflektieren und Handlungsoptionen zu erarbeiten. Wir durften in unserm dad@work Workshop mit den Vätern arbeiten. Geschätzt haben sie die Inputs und den Austausch – untereinander und mit den Müttern.
Vereinbarkeit: langfristige Perspektive, momentane Lösungen
Wer auf Dauer leistungsfähig sein möchte, sollte nicht permanent am Limit laufen. Das gilt ganz besonders für die Mitarbeitenden der IPW. Sie begleiten und betreuen Menschen in Krisen und mit psychischen Erkrankungen. Ein anspruchsvolles und herausforderndes Umfeld. Hier sind Selbstfürsorge und Selbstreflexion lebensnotwendig.
Die IPW bietet ihren Mitarbeitenden seit Jahren verschiedene Möglichkeiten, Beruf- und Privatleben aufeinander abzustimmen. Neben einer IPW-eigenen Kindertagesstätte nutzen die Mitarbeitenden z. B. flexible Arbeitszeitmodelle und die Pensumsreduktion. Seit 2016 ist die IPW von der Fachstelle UND mit dem Prädikat für Vereinbarkeit und Gleichstellung ausgezeichnet.
Dass für die Mitarbeitenden damit nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt sind, ist Thomas Egli bewusst. Er ist Direktor Human Ressources, stv. CEO und selber Vater. Er kennt die Herausforderungen als Elternteil und Berufsmann. Und er weiss, dass die Situation bei jedem anders ist, je nach Tätigkeitsfeld, Familienmodell und familiärem Umfeld. Er weiss auch, dass sich nicht alles, was wünschenswert ist, auch realisieren lässt. Doch er sieht viele Möglichkeiten. Die besten entstehen für ihn, wenn man im Austausch ist. Vereinbarkeit braucht sowohl die langfristige Perspektive (wie sorge ich dauerhaft gut für mich und andere?) als auch konkrete Lösungen für den Moment.
Der dad@Work Workshop schafft Vernetzung und Verbundenheit
Darum hat Thomas Eglig im Oktober seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit gegeben, ihre individuelle Situation im Austausch mit anderen zu reflektieren, nach Änderungsbedarf Ausschau zu halten und Handlungsoptionen zu erarbeiten. Die Fachstelle UND und wir vom Väternetzwerk Schweiz haben einen Tag mit Müttern und Vätern gearbeitet, die Mütter im mom@work, die Väter im dad@work Workshop.
Das Konzept für den Väterworkshop wurde von dem Väterberater Remo Ryser entwickelt. Es beruht auf einer Mischung aus Inputs aus der Arbeit mit Vätern und der Väterforschung kombiniert mit viel Interaktion und gegenseitigem Support der Väter. Die Idee dahinter: Austausch und Verbindung entstehen nicht nur im Workshop, sondern darüber hinaus. Sich auszutauschen und in Väterfragen gegenseitig zu unterstützen wird Teil der Unternehmenskultur.
Auf die Frage, was die Väter am Workshop schätzen antworten die meisten denn auch, dass der Austausch mit anderen sehr hilfreich sei. Es sei gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und auf wen man zugehen kann, wenn man Fragen hat oder Unterstützung braucht.
Im Austausch bleiben – auch mit der Führung
Im zweiten Teil stellte sich Thomas Egli den Fragen der Workshopteilnehmenden. Die Mütter hatten in ihrer Session mit Regula Rütti eine lange Liste zusammengestellt. Im Austausch dazu kam es zu teils neuen Erkenntnissen. Darüber freute sich Thomas Egli. Die Mitarbeitenden schätzen wiederum diese Offenheit und die Transparenz ihres HR-Leiters. Er bringt die Dinge gerne auf den Punkt, sagt was er weiss, wo er Grenzen und wo er Spielräume sieht. Thomas Egli sah sich bestätigt: Es lohnt sich, sich Zeit zu nehmen für diese Fragen.
Das zeigt auch der Austausch zwischen Müttern und Väter am Ende des Workshops. Die Ausgangslage ist oft unterschiedlich. Doch die Fragestellungen und die Bedürfnisse sind ähnlich. Es zeigen sich viele gemeinsame Interessen. Die wichtigste: Im Austausch zu bleiben.